Randnotizen
Japan
"Das Land der aufgehenden Sonne"Kultur
Die japanische Kultur unterscheidet sich deutlich von der Deutschen. Aber wie genau? Und worauf must du achten, wenn es darum geht sich den japanischen Umgangsformen anzupassen? Auf dieser Seite findest du alle Informationen zur japanischen Kultur, also zu Themen, wie japanische Lebensweise, typische Kulturgüter, Kunst, sowie Essen und Trinken.
Die Wurzeln der japanischen Kultur zeigen Ähnlichkeiten sowohl zu südostasiatischen Stämmen als auch zu sibirischen Stämmen. Theorien legen daher den Ursprung der japanischen Besiedlung in einer der beiden Richtungen an, am wahrscheinlichsten ist, dass Japan aus beiden Richtungen besiedelt wurde und eine Vermischung stattfand. Zeugnisse dieser ersten Kultur sind Bandkeramiken, daher auch die Bezeichnung Jōmon-Kultur. Die Jōmon-Menschen wanderten wahrscheinlich von Nordostsibirien nach Japan ein, vom Süden kam eine geringe Anzahl von austronesische Völkern nach Japan.
In einer zweiten Phase, der Yayoi-Kultur, sind erste Landwirtschaftstechniken (Trockenfeldbau) nachgewiesen. Die Historikerin Ann Kumar zeigt genetische und linguistische Beweise auf das ein Teil der Yayoi, möglicherweise eine Elite-Gruppe, Austronesischen Ursprungs war und von der Insel Java aus über Taiwan zu den Ryūkyū-Inseln und Japan kamen.
In der Kofun-Zeit brachten chinesische und koreanische Einwanderer eine Vielzahl von Neuerungen nach Japan, neben dem Reisanbau auch neue Techniken des Hausbaus und der Keramik, Bronzeschmiedekunst und den Bau von Hügelgräbern (Kofun).
Im 7. Jahrhundert kamen mit koreanischen buddhistischen Mönchen neben der Religion auch die chinesische Schrift, die chinesischen Klassiker und der Konfuzianismus nach Japan.
In der Heian-Zeit kam es zu einer ersten Blüte, als der Hofadel aus dem chinesischen Erbe eine eigenständige Dichtkunst und Literatur entwickelt.
In den darauffolgenden Epochen wurde das Land immer wieder von Bürgerkriegen verwüstet, wodurch der Schwertadel, die Bushi, später als Samurai bezeichnet, zur wichtigsten Schicht aufstieg. Neben der Kriegskunst und der Schwertschmiedekunst bildete sich auch eine neue Form des Buddhismus, der Zen heraus, der den Kriegern zusprach.
Erst in der Edo-Zeit im 17. Jahrhundert, unter den Tokugawa, kam das Land wieder zur Ruhe. Die Samurai wurden zu einer Beamtenschicht, die ihre Kriegertugenden in den Kampfkünsten, Bujutsu bzw. Budō, bewahrte. Der Einfluss des Zen spiegelte sich nun auch in Dichtkunst, Gartenkunst und Musik wider. Durch Frieden und wirtschaftlichen Aufschwung kam in dieser Zeit auch die vierte Schicht, die Händler, zu Reichtum. Da ihnen der soziale Aufstieg verwehrt war, suchten die Händler in der Kunst einen Weg, die Samurai zu übertrumpfen. Sie förderten Teehäuser, in denen die Geishas die Teezeremonie, Blumensteckkunst, Musik und Tanz praktizierten. Sie förderten auch das Kabuki-Theater. In den Städten bildeten sich besondere Vergnügungsbezirke, besonders in Edo, wo die Daimyō das halbe Jahr unter der direkten Kontrolle des Shōgun verbringen mussten.
Eine dritte Blütezeit der Kultur erlebt Japan in der Nachkriegszeit, in der Japan eine lebhafte Popkultur hervorgebracht hat, die westliche Einflüsse und japanische Tradition verbindet.